unser Gebet erhält die Glaubenden.
„Ach, Herr, lass doch deine Ohren aufmerken, dass du das Gebet hörst, das ich jetzt vor dir bete Tag und Nacht für Deine Knechte.“
Neh. 1, 6
Die zu Gott gehören stehen in Gefahr. Einmal gewonnener Glauben ist nicht automatisch für immer fest. Das Leben mit Gott ist angefochten. Diese innige Verbindung mit Christus muss ständig erneuert und lebendig gehlaten werden. Das Einssein mit ihm braucht die tagtägliche Wiederbelebung, damit sie nicht unter den Auseinandersetzungen unserer Tage in die Brüche geht. Die Nächte nach dem Karfreitag brauchen immer einen neuen Energieschub.
Das gelingt nicht mit unserer Anstrengung, nicht mit irgendwelcher frommer Disziplin, nicht mit einem speziellen Fitnessprogramm für Glaubende, das geschieht mit Gebet. Und zwar mit einem Gebet „für“ deine Knechte. Den Glauben durchtragen ist kein Alleingang, sondern funktioniert in Gegenseitigkeit und Stellvertretung. Nicht wir ringen um Gottes Handlen in uns, sondern es sind unsere Brüder uns Schwestern. Damit Gott sein Feuer in den Glaubenden erhält, bedarf es der Gemeinschaft. Der andere trägt meine Lasten vor Gott und ich ringe für die seinen. Wenn wir schwach sind, wird der andere zum Christus, und wir sind es in der Not des Mitbruders. Die Fürbitte baut ein Netzwerk, damit die Einheit mit Gott in der Krise nicht abreißt. Wir stehen nicht nur für uns vor Gott, wir tragen die Verantwortung für alle Glaubenden. Nur wo uns der andere auf dem Herzen liegt, wo uns seine Spannungen Tag und Nacht an Gottes Seite treiben, fällt keiner durch das Netz.
Wollen wir für das innige Miteinander, das Gott zu seinen Knechten will, nicht viel stärker noch Gott in den Ohren liegen?