Disziplin macht keine Friedensstifter

unsere Menschlichkeit zerstört das Miteinander.

„Trachte nicht nach Bösem gegen deinen Nächsten, der arglos bei dir wohnt.“
Spr. 3, 29

Menschsein ist gefährlich. Was hier auf den Tisch kommt ist unser tiefster Schaden. Es geht nicht um den bösen anderen, sondern um unser Böses. Wir sind zu Schrecklichem in der Lage. In uns steckt zerstörerisches Potential. Von Natur aus sind wir lieblos und auf den eigenen Vorteil bedacht, wir sind die, die sich gegen Gott auflehnen und dadurch das Übel in die Welt bringen. Darüber zerbricht menschliches Miteinander und erfährt der Nächste das Böse.

Unsere Gottlosigkeit ist die Gefahr, gegen die wir anzugehen haben. Trachten heißt, mit meinem ganzen Lebenswillen nicht nur vom Bösen abwenden, sondern dem Guten nachzujagen. Nur in der Hinwendung zu Gott geschieht eine Veränderung, die dem Guten Raum schafft. Der Mensch ist aus sich heraus nicht in der Lage das Gute zu schaffen. Solange er Mensch ist, trägt er seine menschlichen Züge, aus denen er nicht aussteigen kann, auch bei aller Selbstdisziplin. Das Gute kommt erst in die Welt, wenn es durch Gott in den Menschen kommt. Dort wo sich Christus in einem Menschen beheimatet, beginnt in einem Menschen etwas von dem Guten, das allein von Gott ausgeht.

Unser Trachten kann es nicht sein, ein anständiger Mensch zu werden, sondern Gott viel mehr Raum in uns zu geben. Gott muss der aktive und der Handelnde sein und zwar in uns. Wenn auch das menschliche Miteinander gelingen soll, geht das nicht mit Erziehungsmaßnahmen und Disziplin, sondern allein, dass der Gute in mir wirken kann. Das löst allen frommen Krampf, weil nicht wir uns zu Handlungen zwingen, zu denen wir gar nicht in der Lage sind, sondern weil wir uns dem Guten zuwenden, der dann selbst erneuerte Handlungen in uns hervorbringt.

Ist das nicht eine herrliche Aufgabe, nach Frieden mit Gott zu streben, und dadurch zu echten Friedensstiftern und Guttätern zu werden?

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