Wer hält das Schiffchen über Wasser?

es ist entlastend, wenn nicht alles von uns abhängt.

„Herr, ich habe dir meine Sache befohlen.“
Jer. 11, 20

Abgeben ist befreiend. Meine Sache kann ganz schön belasten. Es sind meine Auseinandersetzungen mit dieser Welt. Es sind die Grenzen meiner Menschlichkeit, es ist das Dasein mit seinem ganzen Unrecht. Menschsein ist von den Spuren des Sterbens geprägt. Was wir in die Hände nehmen, zerinnt uns auf kurz oder lang durch die Finger.

Für den Glaubenden gehört seine Sache in die Hände des Herrn. Was er in die Hand nimmt, wird beständig. Wenn jemand Recht schafft, in die Zerissenheit meines Lebens, dann ist das allein Gott. Diesem Gott befehle ich meine Sache an. Ich lasse ihm keine andere Wahl, ich erwarte von ihm alles. So betet nur ein Mensch, der vor sich selbst erschrocken ist, und der erkennt, ich werde nie aus mir selbst heraus gerecht werden.

Gott seine Sache anbefehlen, heißt, ich brauche den Christus. Aus mir heraus bin ich nicht in der Lage, dir zu gefallen, dir Rechnung zu tragen. Es ist die tiefe Erkenntnis, erst wenn Gott mein Leben in die Hände nimmt, gelingt das, was ich niemals erreichen würde. Unser Glück ist die Abhängigkeit von ihm und die Distanz zu mir selbst. Worum Gott sich kümmert, das ist für alle Zeiten geregelt.

Was wir ihm anbefehlen schenkt uns selber eine große Gelassenheit. Wir brauchen nicht mit heraushängender Zunge unser Schiffchen über Wasser halten, wenn Gott selbst uns trockenen Fußes an Land bringt.

Wohin wollen wir sonst unsere Sache befehlen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert