wo beginnt Unrecht?
„Josef sprach zur Frau des Potifar, die ihn verführen wollte: Wie sollte ich ein so großes Unrecht begehen und wider Gott sündigen?“
1. Mose 39, 9
Hier zeigt sich großartig, was die Bibel unter Sünde versteht. Sünde geschieht weder gegen Potifar noch gegen seine Frau, sondern allein gegen Gott. Sünde ist nicht irgendein billiges moralisches Vergehen, Sünde ist der Riss zu Gott. Sünde trennt den Menschen von seinem Leben und seinem Heil. Ohne Gott ist der Mensch ein Typ zum in die Tonne treten. Wertlos, hoffnungslos, unbrauchbar. Ohne Gott fehlt ihm alles, was Leben ausmacht. Da ist der Lebensnerv abgeschnitten. Das ist für Gott und den Menschen das Schlimmste, was passieren kann.
Das steht Josef vor Augen, nicht ein paar Spielchen mit einer schönen Frau oder ein netter Seitensprung. Großes Unrecht liegt nicht in den kleinen menschlichen Schwächen, die wir oft penetrant ächten, großes Unrecht geschieht im „ohne Gott“ sein. Josef denkt hier viel größer, denkt zu seiner Zeit bereits Christus gemäß. Er sieht sich schon in einem großartigen Gottesauftrag, der ihn später zum Wirtschaftsminister Ägypthens machen wird, um Israel, in der größten Hungersnot seiner Geschichte zu ernähren. Diesem Gott, der solch umfangreiche Fäden spannt, wollte er nicht ins Handwerk pfuschen.
Unrecht entscheidet sich an der Untreue und Treue zu Gott. Hier wird in einem Leben alles schief, wie unser Ja oder nein zu Gott, zu Jesus Christus aussieht. Überall wo wir Gott ausklammern, beginnt das Elend.
Wie sollte ich ein solch großes Unrecht tun?