wo Gott seine Spuren hinterlässt, sperren Beobachter Mund und Augen auf.
„Anstatt dass man zu ihnen sagt: ‚Ihr seid nicht mein Volk‘, wird man sagen: ‚O ihr Kinder des lebendigen Gottes!'“
Hos. 2, 1
Kinder Gottes sind auffällig. Menschen, an denen Gott handelt, sind keine Nesthäkchen. Wo er in Menschen wohnt, outet er sich. Kinder Gottes sind keine Mauerblümchen. Menschen, die zu Gott gehören, hinterlassen Spuren. Da geht etwas ab. Kinder Gottes haben sich nicht selbst in einen außergewöhnlichen Stand versetzt, sondern sind von dem Lebendigen in seine Vaterschaft genommen. Gott hat uns in seinen Familienverbund erwählt. Wir gehören in seine Erbfolge, ohne das wir uns das aussuchen können. Wir sind einfach seine Kinder. Und genau das lässt sich nicht verbergen.
Z.Zt. lese ich ein Buch des Journalisten Andreas Englisch über Papst Franziskus. Darin schildert Englisch auch seine Zusammenarbeit mit Papst Johannes Paul II. Wie dieser Papst sein Gottes Verhältnis gestaltete, hat ihn als kritischen, alles hinterfragenden Journalisten zum Glauben geführt. Er spürte etwas von der Macht, die aus einer anderen Welt in diesem Mann wirkte und ihn regelrecht umgeschmissen hat.
Gott im Menschen ist eine Gewalt, die ausstrahlt und Leute in Erstaunen versetzt. Hier geht es nicht mehr mit rechten Dingen zu, weil der menschliche Verstand das nicht mehr begreift. Kinder Gottes haben eine Vollmacht, die ihre Umgebung heilig elektrisiert. Wo wir diese Kindschaft annehmen und leben, muss es unweigerlich ein ‚A‘ und ‚O‘ geben.
Oder schlagen die Menschen die Hände über dem Kopf zusammen und stöhnen, wenn sie uns Fromme erleben?