manche Stunden haben eine ganz besondere Weihe.
„Herr, frühe wollest du meine Stimme hören, frühe will ich mich zu dir wenden und aufmerken.“
Ps. 5, 4
Der Morgen hat einen einzigartigen Flair. Auch für die Gottesbegegnung liegt auf dem Morgen eine besondere Verheißung. Es ist nicht egal, wenn man sich zu ihm aufmacht, auch wenn er immer da ist und immer ansprechbar. Der Morgen hat den jungfräulichen Sound eines Schöpfungstages. Es ist der Anfang eines unverbrauchten neuen Tages. Es ist wie ein aufgeschlagenes Buch mit unbeschriebenen Seiten, das gefüllt werden will. Der Morgen ist wie die Auferstehung, die alle Nacht überwunden hat. Es ist der Aufbruch in einen Tag, dem ich durch das ‚wie‘ meines Startes, die Richtung gebe. Selbst die Wissenschaft entdeckt die Kraft, die im Morgen liegt und rät, diese kostbaren Stunden bewusst auszuschöpfen.
Für den Glaubenden sind es heilige Momente, wenn in dieser Geburtsstunde, Gott Raum findet. Gebet braucht den Ort, der nicht schon mit vielen anderen Eindrücken überlagert ist. Das Wort will uns formen, bevor unser Tag uns formt. Gott will in uns eindringen, damit unsere Handlungen von ihm durchdrungen sind. Diese heiligen Momente prägen den ganzen Tag. Was sich am Morgen abspielt, ist der Grundton, der in einem aufregenden Tag trägt.
Nach den Schrecken der Nacht, will Gott aufbauen, Mut machen, Hoffnung wecken und das gelingt dort, wo wir den Morgen nicht verschlafen.
Ist es da nicht gut, unserem alten Adam einen schrillen Wecker zu stellen, um solche goldenen Augenblicke nicht zu verpassen?