Der Glaube kennt größere Zusammenhänge

Die gegenseitigen Extreme, machen den Wert einer Gemeinschaft aus.

Abram sprach zu Lot: Lass doch nicht Zank zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.“

1.Mose 13, 8
Die Familie, die Gemeinde, eine Gemeinschaft, ein Staatenbund ist von Grund auf als funktionierender Organismus gedacht. Da gibt es die unterschiedlichsten Rollen und Begabungen, die das eine Ganze ausmachen. Das ist Gottes Schöpfungsprinzip, dass das eine Hochbegabte durch das andere Wertvolle ergänzt wird. Da sind extreme Gegensätzlichkeiten, die jedoch nur im Zusammenspiel den gegenseitigen Lebenserhalt sichern. Das eine ohne das andere wäre eine Verarmung. Die eine Existenz, wird durch die ganz andere bedingt. Ein Baum streckt seine Zweige in den Himmel, an denen Blätter sich nach dem Licht ausstrecken. Der gleiche Baum hat Wurzeln, die sich in die Erde bohren, um nach Wasser und Nährstoffen zu suchen. Die Blätter und Wurzeln sehen sich in der Regel gar nicht, gehören jedoch zusammen. Die Wurzeln müssen weder die Blätter verstehen, noch können umgekehrt die Blätter sich als besser oder wichtiger erachten als die Wurzeln. Jeder hat seinen Platz und seine ureigenste Rolle. Auch wenn das Blatt vom Licht lebt und dies in der Photosynthese in Energie umwandelt, kann es nicht behaupten: Leben ist nur Licht, und ich erledige hier den wichtigsten Dienst. Genauso könnten die Wurzel sagen, Leben spielt sich im Boden ab, denn da ist Wasser, das alles versorgt. Zank, wie irrsinnig! Der Baum wächst durch die Extreme. Er erhält von beiden Seiten seine Stabilität. Gegensätze ergänzen sich. Licht und Wasser machen den Baum zum Baum. 
Nur die Menschen trennen immer wieder. Sie reißen auseinander, was zusammen gehört. Abraham und Lot zankten sich ums Wasser für ihre Herden; ein Streit, der bis heute andauert. In den Gemeinden entstehen oft Spannungen zwischen Pfarrer, Mesner und Kantor, wer wohl die tragende Rolle spielt. In den Firmen degradiert der erste Verkäufer die Reinigungskraft, obwohl beide um das Ansehen und die Existenz eines guten Unternehmens kämpfen. Wir müssen nicht einmal die Aufgaben des Anderen verstehen und gut heißen, sondern nur erkennen, dass wir selbst davon leben. Wir brauchen selbst Gott nicht verstehen, sondern nur wissen; ich lebe aus ihm. Der Leib lebt von der Verschiedenartigkeit der Glieder, vom Mund bis zum Po. Versöhnung ist ein Lebenstil, der aus dem Glauben kommt und um viel größere Zusammenhänge weiß.
Ist viel Zanken nicht reine Zeitverschwendung? Wie können wir über den Gegensätzlichkeiten, nicht viel mehr das gemeinsam Verbindende suchen?  

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