Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern.
Ps. 22, 23
Bei diesem Psalmbeter war kurz zuvor noch Klage, Ach und Weh. Doch in seinem Jammer begegnet er Gott. Er kotzt sich regelrecht vor ihm aus und wirft seinen ganzen Dreck ihm vor die Füße. Da schäumt die ganze Verzweiflung über und da ist auch nicht viel von frommem Anstand. Es ist ein Leben, wie im Käfig voller Zwänge, bei dem Gitterstäbe die Tapeten sind. Doch wenn es in erdrückender Situation zur Gottesbegegnung kommt, platzt das Leben. Da springen mitten in der Nacht die Gitterstäbe auf, wie bei Paulus und Silas. Da hämmert sich das Straußenbaby durch die steinharte Schale, weil erwachendes Leben kein Platz mehr im Ei hat. Da laufen Frauen erschrocken und fassungslos vor Freude vom Grab Jesus weg, weil da keiner mehr drin war. In der Gottesbegegnung durchbricht das Leben Grenzen. Da kann keiner mehr an sich halten. Wer Gott in seiner lebensschaffenden Dynamik begegnet, den reißt es vom Hocker, der kann den Mund nicht mehr halten. Er wird zwangsläufig zum Lobsänger und Botschafter. Der rennt vom Grab weg und muss weitersagen, dass das was hier geschieht, nicht normal ist.
Wer Auferstehungskraft erlebt, muss das unnormale verkündigen. Der kann nur weitergeben, dass Leben nicht hinter Gitterstäben, Eierschalen und Grabsteinen stattfindet. Das Leben aus Gott, hat in unseren beengten und gewohnten Formen keinen Platz. Da muss etwas platzen. Da gerät etwas aus den Fugen. Da müssen wir hinausschreien: liebe Leute, findet euch nicht mit euren Grenzen ab. Öffnet euch für euren Durchbruch und lasst die Schalen platzen. Der Glaube verkündet diese Kühnheit. Der Glaube bläst zum Durchbruch.
Reden wir so, dass um uns die Schalen knacken?
Gott segne dich.
Lass voller Dank die große Glocke wieder klingen
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