Keiner wird zuschanden, der auf dich harret; aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter.
Ps. 25, 3
Nach einer Woche im neuen Jahr liegen bereits wieder die ersten menschlichen Scherbenhaufen um uns herum, die nicht glauben lassen, dass sich in zerrütteten Verhältnissen etwas ändern kann. Es ist fast undenkbar, dass unter dem was wir durchmachen, keiner zuschanden wird. Und doch spricht dieser Psalm etwas aus, was so ganz gegen unsere Erfahrungen geht. Auf dich harren ist das ZAUBERWORT. Sich an dem Wort von Gott festkrallen, entkrampft in dem, was uns den Hals abschnürt. Harren ist ein pitbullmäßiges verbissen sein auf das Wort, auf die befreiende Kraft, die aus der Begegnung mit dem Kind in der Krippe kommt. Harren ist die Gegenbewegung, zu allem, wo es uns das Tischtuch vom Tisch zieht. Harren ist das stehen bleiben, wenn es alles umhaut. Da bleibt das Leben gerade im Streit lebendig, wo Miteinander sich in Stücke auflöst. Harren verheiratet sich mit dem unzerstörbaren Teil des Lebens. Harren greift aus der vergänglichen Welt, in eine Unvergängliche. Das garantiert, das nicht zuschanden werden.
Die Felle schwimmen uns dort davon, wo wir den Stern, der über dem Stall stehengeblieben ist verachten. Dort wo wir den himmlischen Zeichen keine Bedeutung mehr geben, können wir nur im eigenen Saft schmoren. Da wird das Dasein ein einziger Zickenzoff. Da finden die aufgescheuchten Gedanken über den Problemen keine Ruhe mehr. Da raucht der Kopf, der Magen bricht durch und der Lebensmut liegt im Keller. Das Geheimnis des Lebens leichtfertig ignorieren, entwickelt Katastrophen. Lieben und verschlingen wir dieses Wort, dass unser Leben keine Schande wird.
An was beißen wir uns fest?
Gott segne dich.
Lass voller Dank die große Glocke wieder klingen
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