Wir flüchten zu gern

Menschen bauen sich gerne ein Nest in dem sie sich wohlfühlen und das ihnen Sicherheiten gibt, wie Freundschaften, eine gute Tradition, ein nettes Kapital, ein großes Plus auf der Beliebtheitsskala bei den Menschen, und merken dabei nicht, dass sie auf brüchige Glaubenssätze setzten.

„Wie kann ein Mensch sich Götter machen?
Jer. 16, 20

Eine fast schon entsetzte Frage, die einen tiefen Schaden offenbart. Menschen machen. In zentralen Fragen des Lebens setzen sie sich dem Macher entgegen. Sie haben ein Problem damit, dass ein gewaltiger Macher über ihnen steht. Sie akzeptieren nicht ihren Seins-Zustand, der in einer Beziehung zu dem liegt, der sie gemacht hat. Gott hat im Menschen nicht sein Ebenbild sich gegenüber, sondern eine Konkurrenz. Da gibt es großartige Menschen, die unheimlich stark in die Geheimnisse des Lebens eindringen, die wertvolle Wahrheiten entdecken, sich auf den Spuren Gottes befinden und sich doch um eine echte Beziehung herumdrücken. Überall suchen Menschen nach Wahrheiten, sei es in dem Weg nach innen zu sich selbst, sei es in guten Traditionen die aus spirituellen Kulturen, nahe an die alles durchdringende Welt Gottes führen, jedoch vor Christus wird Halt gemacht. Die Sehnsucht des Menschen treibt ihn nach fester Verankerung, nach einem Halt der trägt, nach Traditionen die einen auffangen, nach gesellschaftlicher Anerkennung, die das Selbstwertgefühl aufbaut, oder auch nach einem Kapital das Sicherheit bietet. Jedoch besteht dauernd die Gefahr, dabei von Gott zu flüchten und sich selbst zum Maßstab zu setzen. Wo sich der Mensch Götter macht, begrenzt er sich auf sein Denken und sein Handwerk. Sich Götter erschaffen ist die Verkürzung seines eigenen Dasein. Da findet eine menschliche Einschränkung statt, die der Mensch sich selbst auferlegt. Er betrügt sich damit um wesentliche, schöpferische Elemente seines Lebens. Er betrügt sich um den Christus, der für alles Weg, Wahrheit und Leben ist. Die Philosophien auf die wir unser Leben aufbauen, stehen ganz schnell in der Konkurrenz zu Christus und werden damit zur Einschränkung unserer Freiheit. Christus will all unsere selbstgebastelten Werte überragen. An Christus entscheidet sich, wer in Wahrheit unser Gott ist.

Auch bei Glaubensmenschen schleichen sich Formen, Rituale und Traditionen ein, die längst nicht mehr die Frische des Geistes in sich tragen. Da hat eine Gemeinschaft ihre festen Ordnungen für ihr Zusammenleben aus einem Aufbruchsgeist des Anfangs eingerichtet und steht nun in der Gefahr, dieses Struktur als Non plus Ultra zu betrachten. Da ist eine Form zu einem Gefüge erstarrt, das keine Beweglichkeit und Neudenken zulässt. Krampfhaft hält man daran fest, was einmal vor zwanzig Jahren richtig war. Man verliert dabei den Blick, dass eine Berufung nicht nur am Anfang steht, sondern jeden Tag neu geschieht. Wo wir Christus folgen, ruft er jeden Tag neu uns allen Traditionen heraus und will uns durch Umdenken beleben. Christus ist ständig unterwegs, mit einem lebendigen Geist unsere Götter aufzumischen.

Ist es da nicht sinnvoll, sich immer wieder zu hinterfragen, wem folge ich?

Gott segne dich.

Die Glocke freut sich, wenn Dein Herz schlägt
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Auslegungen für jeden Tag
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