Unsere Hände sind dazu gesegnet, dass sie empfangen und geben, festhalten und loslassen, anpacken und leiten.
„Ich gebiete dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist.“
5. Mose 15, 11
Die Liebe spricht mit den Händen, nicht mit dem Mund. Das Evangelium liegt nicht in starken Worten, sondern in offenen Händen für den Nächsten. Wo das Wort in Menschen eingeht und dabei nicht die Hände aufgehen, ist es nicht Evangelium. Dem Nächsten wohlzutun ist immer eine Handlung. Sich verschenken, seine Gaben auszuteilen, dem andern zu seinem Besten dienen, das sind die Wirkungen Gottes. Das ist das Prinzip wie das Leben aufgebaut ist. Schöpfung geschieht, in dem Gott seine Hand auftut. Sein Reden sind gestaltende Hände. Da wird aus Wort Wohl. Offene Hände sind zutiefst das Zeichen des Christentum. Sie empfangen und geben. Durch die offenen Hände versorgt Gott seine Kinder. Der Bettler, der seine offenen Hände Gott hinstreckt, ist unser Werkssymbol. Wir sind die Beschenkten, die zu Schenkenden werden. Wir werden zum Durchfluss, der Handlungen Gottes. Die offenen Hände geben den Hungrigen ihr Brot, heilen die Kranken, schützen die Bedrohten. Mit den offenen Händen tragen wir die Verantwortung für eine wunde Welt. Offene Hände bereichern die Geschlagenen mit Gottes Erbarmen. Da bekommt die Liebe Hände und Füße.
Das Problem liegt im Wissen. Paul Hubschmid sagte: Besserwisser sind Schlechtermacher. Wir wissen wie es geht, jedoch bei den Händen kommt nichts an. Wir sehen die Not des andern, wir bedauern das Schicksal der Flüchtlinge um uns herum, sind aber so beschäftigt mit unseren Aufgaben, dass unsere Hände verschlossen bleiben. Die Hände aufmachen, erfordert zuerst das Herz zu öffnen. Es erfordert, dass ich mich zu dem was ich habe, zusätzlich vom andern noch herausfordern lasse. Die Hände für andere zu öffnen ist Arbeit, bei der es richtig zur Sache geht. Wo eine Gemeinschaft ihre Hände für Asylbewerber öffnet, da ist es nicht damit getan, dass sie ein Dach über dem Kopf und zu Essen haben. Da kommt eine Wulst an Behördengängen auf einen zu und eine nicht zu unterschätzende Betreuungsarbeit. Die Welt lebt nicht von guten Ratschlägen und denen, die genau wissen wie es geht, sondern von denen, die ihre Hände öffnen und für andere zum Segen werden. Glaubende sind Täter. Man erkennt sie an den Händen die handeln. Tätige Hände zeigen die Liebe, die unterwegs ist zum Nächsten. Wer reichlich empfangen hat, sollte nicht zu halten.
Wo stehen wir in der Gefahr, dass unser Glaube nur bei schönen Worten bleibt und nicht mehr die Hände aufgehen läßt?
Gott segne dich.
Liebe Grüße Theophilos 💐😇
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