Lass dich aus dem Nest werfen

Leben, das für andere nicht zum Segen wird, von dem nicht die Liebe ausgeht, die Herzen erwärmt, ist wie ein ausgestopfter Adler, der schön anzuschauen auf dem Schrank sitzt, einen gewaltigen Eindruck macht, jedoch keine Feder bewegt.

_“Die Wege des Herrn sind richtig, und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.“_
Hos. 14, 10

Tragik und Erfüllung liegen haarscharf beieinander. Lebenswege sind von der Grundkonzeption die Höhenflüge eines Adlers. Die Wege des Herrn sind nicht für die staubige Wüste gedacht, sondern sie wollen über die Erde erheben. Es sind Wege, die sich in einem Lebensraum entfalten, der uns weit überragt. Wege, die den Boden verlassen, über sich hinauswachsen und nicht an eigenen Grenzen stecken bleiben. Gott hat sich den Adler erdacht, der sich nicht von Raum und Zeit bestimmen lässt. Er lebt auf der Erde und ist in den grenzenlos weiten Lüften Zuhause. Mit jedem Sturz in die Tiefe gibt er sich ganz dem Wind und der Luft hin und vertraut darauf getragen zu werden. Er schöpft die Wege, die ihm gegeben sind völlig aus. Genau das ist richtig und damit ist er voll in seinem Element. Das bringt er bei Zeit seinen Jungen bei, denen er es Stück um Stück im Nest ungemütlicher macht, und sie irgendwann über den Nestrand hinauswirft, damit sie das fliegen lernen. Er ist weder dazu gedacht ein Nesthocker zu bleiben, noch eine ausgestopfte, schön anzuschauende Trophäe zu werden.

Die Wege des Herrn sind richtig… Er hat uns dazu gedacht, das göttliche an das Leben zu verschwenden. Er hat uns hinausgeworfen um lieben zu lernen. Wir sind dazu geschaffen frei zu sein und uns in der Grenzenlosigkeit in das Leben hinein zu ergießen. Entäußerung, die sich permanent auf andere zubewegt. Fülle uns Segen verströmen ist unser Lebenselixier. Das erkennt der Gerechte. Der, dem das Erbarmen das Herz aufgerissen hat. Es ist der, der in Christus seinen Lebensraum entdeckt hat, in dem er über sich hinauswachsen kann. Gerecht sein ist, diese Gnade zu begreifen. Gerecht sein, kommt nicht aus meinem Handeln, sondern an einem an mir vollzogenen Handeln. Es ist das Christus-Handeln, das uns über das Nest wirft, in die Freiheit der Kinder Gottes. Und damit beginnt ein lebensschaffender Liebesdienst an der Welt. Da ist die Liebe der Flügel der Phantasie. Da werden Nesthocker und ausgestopfte Mumien zu Segensträgern unter den Menschen. Auf diesen Wegen befruchten die Glaubenden die wunde Welt.

Die Tragik entsteht dort, wo du dich nicht hinauswerfen lässt. Da ist die Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Dazu kommt der Zweifel, die Atmosphäre könnte mich nicht tragen, wenn ich anfange zu fliegen. Da gibt es hunderttausend Gründe im Nest zu bleiben, um diese Wege nicht zu wagen. Vor lauter Unglauben und Zurückhaltung bleiben viele hinter den Wegen zurück, für die sie geschaffen sind. Es mangelt an Liebe und Verwandlungskraft, die von Segensträgern ausgehen sollte.

Wo halten wir uns zurück und bleiben auf eigenen Wegen im Nest?

Gott segne dich an diesem Sonntag.
Liebe Grüße Theophilos 💐😇

Gib einer Glocke wieder eine Stimme
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