Auch die verrücktesten Vögel loben

Es ist faszinierend, wie weltweite Kirche geschieht. Wildfremde Menschen, verschiedenster Kulturen und unterschiedlicher Sprachen begegnen sich und verbinden sich unter dem Gotteslob.

_“Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.“_
Ps. 57, 10

Dem Herrn danken und ihm unter den Leuten lobsingen, hat etwas von dem verbindenden von Pfingsten. Da gehören Leute zusammen, die zuvor noch nie etwas miteinander zu tun hatten. Da sind die größten Unterschiede in der Sprache, in den Lebensformen, und doch ist da dieses eine stark zusammenführende Element der Anbetung Gottes. Vergangenen Sonntag konnte ich einen eritreisch, orthodoxen Gottesdienst in Stuttgart erleben. Fast hundert, hauptsächlich junge Männer und Frauen, sangen in tigrinischer Sprache ihr Gotteslob. Sie tanzten und klatschten und nahmen mich als einzigen Deutschen mitten hinein. Da gab es keine Barrieren, auch wenn kaum eine Verständigung möglich war, wir gehörten einfach unter dem Lob zusammen. Unter dem Dank und dem Lob vor Gott werden Menschen eins. Da werden wildfremde Menschen aus Zentralafrika zu Bruder und Schwester. Da werden Fremde zu Freunden und die weltweite Kirche zur Einheit. Da erlebt die Welt, wie unterschiedliche Kulturen eine Sprache sprechen. Unter dem Lob hört das Trennen und Sortieren auf, das die unterschiedlichen Ausprägungen von Kirche und Gemeinschaft, in festgelegte Schubladen ablegt. Wo solch eine starke gemeinsame Basis da ist, entsteht eine große Wertschätzung für andere Ausprägungen und Formen des Glaubens. Unter dem Lob lässt es sich nicht abgrenzen und ausgrenzen. Im Lob verbindet sich der Geist, der Menschen berührt und heiß gemacht hat. Lob entsteht aus einem Impuls, der von Gott und seinem Wort ausgegangen ist. Dieses bewegt werden, kann nur zusammenführen und das große Werk Gottes sichtbar werden lassen. Weil hinter dem Lob nur der eine Gott steht, kann es bei aller Verschiedenheit nur eine Kirche geben. Lobsingen ist international und interkonfessionell, ist versöhnte Vielfalt.

Damit wird Kirche erst vollkommen, wenn sie so farbig wie eine Blumenwiese ist. Die Verschiedenartigkeit ist das Markenzeichen im Reich Gottes. Da sind Menschen, deren Frömmigkeitsstil ich in keiner Weise verstehen muss, die mir so fremd sind, dass ich vielleicht nie einen Zugang zu ihrem Denken und Empfinden erhalte, und doch sind es Lobsänger. Was für uns wie ein wundersamer Heiliger wirkt, ist vielleicht ein von Gott Geheiligter, den er für die Ausgestoßenen gerufen hat. Das ist das Phänomen des Geistes, dass sich unter dem Lobsingen Extreme verbinden. Da gehört zusammen, was nicht zu unserer Vorstellung von Gemeinde gehört. Damit Reich Gottes alle erreicht, müssen auch die verrücktesten Vögel Gott loben.

Ist nicht gerade die Vielfalt echter Reichtum? Was wäre das für ein Garten, in dem nur eine Blume lächeln würde?

Gott segne dich.
Liebe Grüße Theophilos 💐😇

Eine Glocke will wieder Danke sagen
www.ebk-blumenmönche.de/bruderschafts_seiten/blumenmoenche__glocke.aspx
Auslegungen für jeden Tag
https://brtheophilos.wordpress.com/category/predigt/tageslosungen/

Eine Antwort

  1. Mir hat ein weiser alter Mann gesagt: „An Gott sollst du denken, wenn es dir gut geht. Wenn es dir schlecht geht, ist es schon zu spät.“ Und für das „Gutgehen“ sind wir Ihm dankbar!

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